Mit über 7000 Mitarbeitenden ist das Universitätsspital Basel (USB) nicht nur das grösste Gesundheitszentrum der Nordwestschweiz, sondern auch einer der grössten Arbeitgeber der Region. Allein im interdisziplinären Notfallzentrum werden jährlich über 52'000 Patienten behandelt. Höchste Sicherheit für das eigene Personal stellt hier eine Herausforderung dar – kommt es am USB pro Jahr doch zu 6000–7000 körperlichen Angriffen auf Ärzte und Pflegepersonal.
Für den Schutz der Mitarbeitenden arbeitet das Spital mit dem Wach- und Sicherheitsdienst Pantex zusammen – und setzte bislang auf ein System für Personennotrufe mit beschränkten Möglichkeiten: Wurde mit den Cordless-Telefonen des Spitals ein Alarm ausgelöst, zeigte die Lösung lediglich den Standort der entsprechenden Telefonstation an – nicht aber den genauen Aufenthaltsort der alarmierenden Person. Zwar waren für Alarmierungen auch mobile Sender vorhanden; diese funktionierten aber nur innerhalb der Notfallstation.
Als die Betriebsdauer der Lösung 2020 ablief, suchte das USB deshalb nach einem optimierten, spitalweit funktionierenden Notrufsystem mit Personenlokalisierung. Das Spital entschied sich schliesslich für die Location-Tracking-Lösung «MobileView» von Stanley Healthcare – und verliess sich bei der Integration auf die Expertise von ITRIS. Aus mehreren Gründen: ITRIS implementierte bereits – und betreibt heute noch – die gesamte Cisco-WLAN-Infrastruktur im USB und schuf damit schon zuvor die Basis für die neue Notruflösung. Denn als zertifizierter Partner für Cisco DNA Spaces bietet Stanley Healthcare Lösungen, die vollständig kompatibel mit den WLAN-Architekturen von Cisco sind. Der Aufbau einer komplett neuen Notruf-Infrastruktur war somit nicht mehr nötig – aus kostentechnischer Sicht ein erheblicher Vorteil für das USB.
Neben der eigentlichen Location Tracking Station war auch ein System erforderlich, in dem die Gebäudepläne mit den genauen Positionen der Cisco Access Points hinterlegt sind. Nur so ist eine genaue Ortung der Personen innerhalb der Notfallstation (wo das Notrufsystem initial zum Einsatz kommen sollte) möglich. Zudem wurden gemeinsam mit dem Leiter der Alarmzentrale am USB die genauen Anforderungen an die Alarm-Tags festgelegt: Wie viele Alarmstufen benötigen die Mitarbeitenden in der Notfallstation? Welche davon erreichen die Alarmzentrale, welche den Einsatzdienst?
Nachdem die Funktionsweise des Notrufsystems feststand, wurde sie vor der Inbetriebnahme ausgiebig getestet. Der Pantex-Einsatzdienst löste mit den Tags regelmässig Alarme aus und überprüfte, ob diese im InstantNotifier – der Desktop- und Mobile-Applikation von MobileView – korrekt angezeigt werden: Sobald mit dem Tag ein Alarm ausgelöst wird, werden in kürzeren Intervallen Signale an die nächstgelegenen WLAN-Access-Points geschickt. Diese dienen als Empfänger und Übermittler der Signale und messen auch die Signalstärke. Dadurch kann genau ermittelt werden, von wo aus das Signal verschickt wurde. Der Sicherheitsdienst kann den Standort auf dem Smartphone einsehen und unverzüglich zur Hilfe eilen.
Als man sich sicher war, dass die Lösung einwandfrei funktioniert, stellte man direkt vom alten System aufs Neue um – und zwar praktisch auf Schichtwechsel: In der wöchentlichen Dienstbesprechung wurden die Mitarbeitenden auf der Notfallstation über die neue Lösung informiert; ausserdem erstellte das USB im Vorfeld Kurzanleitungen, in denen die Handhabung der Tags Schritt für Schritt festgehalten wurde. Dank der einfachen Funktionsweise konnte schliesslich ein Big-Bang-Wechsel von der alten auf die neue Lösung vollzogen werden. Von einem vorübergehenden Parallelbetrieb beider Notrufsysteme sah man bewusst ab: Im Ernstfall wäre es für das Spitalpersonal nicht vollends klar gewesen, über welches System es einen Alarm hätte auslösen müssen. In einer solchen Situation zögern zu müssen, hätte schwerwiegende Folgen nach sich ziehen können.
Mit MobileView setzt das Universitätsspital Basel heute auf hochmodernes Location Tracking. Neben den Mitarbeitenden in der Notfallstation stehen mittlerweile auch jenen in der Augenklinik, in der Kriseninterventionsstation und am Empfang Tags zur Verfügung, die vor Arbeitsbeginn aus der Ausgabestation entnommen und selbstständig getestet werden können. Im Ernstfall bieten die Tags zwei verschiedene Alarmstufen: einen Voralarm, bei dem innert Kürze ein Mitarbeiter des Sicherheitsdiensts zur Stelle ist, und eine Eskalationsstufe, bei der die Alarmzentrale gleichzeitig auch noch die Polizei aufbietet. Rund 70 Tags sind heute am USB bereits im Einsatz. Tendenz steigend: Denn das Feedback zu MobileView fiel äusserst positiv aus. Nicht nur laufe die Lösung stabil, sondern auch die Lokalisierung sei sehr präzise. Darüber hinaus steht dem USB mit MobileView ein Notrufsystem zur Verfügung, das – dank der flächendeckenden WLAN-Infrastruktur von Cisco – ohne weiteres für weitere Abteilungen und Mitarbeitende skaliert werden kann.
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