Expertenstatement Windows 10 – End of Service

Windows 10 «End-of-Service»: Wendepunkt und Chance für Unternehmen

Ein Beitrag für IT-Verantwortliche

In der dynamischen Welt der IT ist Stillstand gleichbedeutend mit Rückschritt. Das gilt auch für das mit über 62% Marktanteil beliebte Windows Desktop-Betriebssystem, das als Rückgrat unserer täglichen Arbeit gesehen werden kann.

ITRIS One AG – Expertenstatement Matthias Hirsch

Matthias Hirsch
Business Development Manager 
ITRIS One AG

Das bevorstehende End-of-Service (EOS) Datum: 
14. Oktober 2025 für Windows 10

Ab diesem Zeitpunkt gibt es keine Sicherheitsupdates, Software-Aktualisierungen und keinen technischen Support mehr für Windows 10. Damit verbunden sind weitreichende Konsequenzen für die Sicherheit und Stabilität. Darüber hinaus schreiben viele Branchen und Regulierungsbehörden die Nutzung aktueller Softwareversionen vor. Werden diese Anforderungen und Compliance-Richtlinien nicht erfüllt, kann dies ernstzunehmende Auswirkungen auf das Business haben.

Als Ausnahmeregelung bietet Microsoft das «Extended Security Update-Programm (ESU)» an, das es ermöglicht für bis zu drei Jahre Sicherheitsupdates zu erhalten. Microsoft betont jedoch, dass ESU eine Übergangslösung ist. Voraussetzung ist eine aktive Software-Assurance (SA) oder Lizenzierung im Cloud Solution Provider Programm (CSP).

Auswirkungen & Risiken

Die stetig zunehmende Komplexität von Cyber-Angriffen zwingt Hersteller dazu, erweiterte Sicherheitsmechanismen in ihre Produkte zu integrieren. Eine direkte Folge davon ist die Notwendigkeit, auf erneuerte Betriebssysteme umzusteigen, da ältere Versionen den wachsenden Anforderungen nicht mehr gerecht werden. Diese Entwicklung betrifft nicht nur Microsoft, sondern ebenso Unternehmen wie Apple, SUSE, RedHat, Canonical und viele weitere. Ein zusätzlicher Faktor, der den Wechsel unvermeidlich macht, ist die zunehmende Inkompatibilität mit moderner Business-Software. Viele Anbieter entwickeln ihre Anwendungen nur noch für aktuelle Betriebssysteme weiter, sodass ältere Versionen – wie Windows 10 – möglicherweise nicht mehr reibungslos funktionieren.
Vor allem mit Blick auf Cyber-Risiken und potenziell hoher Kosten im Falle eines Cyber Security Incidents ist Abwarten keine Option – es bleibt nur eine Migration, die gut vorbereitet sein will. Der Umstieg ist weitaus mehr als nur eine einfache Software-Aktualisierung, da alle davon abhängige Applikationen, Geräte und Services mit betroffen sind.

Der Nutzen-Faktor

Auf den ersten Blick scheint die Ankündigung eher mit negativen Aspekten behaftet zu sein (Aufwand, Kosten, Veränderungen etc.). Wo Schatten ist, gibt es aber auch Licht: Mit dem (naheliegenden) Wechsel auf Microsoft Windows 11, gewinnt man einige Vorteile mit positiven Auswirkungen:

  • Sicherheit: Verbesserten Schutz vor Cyberbedrohungen
  • Produktivität und Effizienz: Schnellere Startzeiten | Verbesserte Leistung | bessere Integration 
  • Technologie:  Integration von Android-Apps | KI-Technologie 
  • Modernes Design:  Intuitivere Bedienung | verbessertes Multitasking 
  • Energieeffizienz: Optimierung im Energieverbrauch

Realisation

Eine frühzeitige Planung und Umsetzung sind wichtig, um Kompatibilitäten zu prüfen, potenzielle Probleme zu identifizieren und zu lösen, bevor sie nach einer Migration zu größeren Herausforderungen werden. Es ist ratsam, eine umfassende Analyse der IT-Infrastruktur durchzuführen, um sicherzustellen, dass alle Systeme und Anwendungen mit dem Nachfolger Windows 11 kompatibel sind.

Wichtige Aspekte in der Vorbereitung

  1. Planung und Bestandsaufnahme
    Eine detaillierte Analyse der bestehenden IT-Infrastruktur ist essenziell, um Abhängigkeiten und potenzielle Herausforderungen frühzeitig zu identifizieren. Dazu gehört die Überprüfung aller eingesetzten Applikationen, Geräte und Services auf ihre Kompatibilität mit Windows 11.
  2. Bereitstellung einer Testumgebung
    Um mögliche Probleme vor der flächendeckenden Einführung zu erkennen, sollte eine Testumgebung eingerichtet werden. Dies ermöglicht es, neue Funktionen zu evaluieren, Kompatibilitätsprüfungen durchzuführen und den Migrationsprozess schrittweise zu optimieren.
  3. Evaluation neuer Fachapplikationen und Geräte
    Falls bestehende Applikationen oder Hardware nicht mit Windows 11 kompatibel sind, muss geprüft werden, ob Updates verfügbar sind oder Alternativen beschafft werden müssen. Dies betrifft insbesondere spezialisierte Fachanwendungen und ältere Hardware-Komponenten.
  4. Schulung von Mitarbeitenden und Administratoren
    Ein erfolgreicher Wechsel erfordert die frühzeitige Schulung aller betroffenen Anwender und IT-Administratoren. Dabei sollten nicht nur neue Funktionen von Windows 11 vermittelt werden, sondern auch sicherheitsrelevante Änderungen und optimierte Arbeitsabläufe.
  5. Budgetplanung für die Realisation
    Die Migration bringt unterschiedliche Kostenfaktoren mit sich, darunter Investitionen in neue Endgeräte, Software- und Lizenzierungsgebühren sowie externe Dienstleistungen für Beratung und Implementierung. Eine frühzeitige Budgetplanung hilft, unerwartete Ausgaben zu vermeiden und den Übergang effizient zu gestalten.

Fazit

Das bevorstehende Ende des Windows 10-Supports ist eine Herausforderung für Unternehmen und muss rechtzeitig geplant werden. Der naheliegende Wechsel auf den Nachfolger Windows 11, bietet Chancen und Nutzen. Vor allem die verbesserte Sicherheit, die Nutzung neuer Technologien und die Verbesserung in der Produktivität bieten einen deutlichen Mehrwert für eine modernere, effizientere und sichere IT-Umgebung.